Drone Records
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BARDOSENETICCUBE - Naegleria Fowlery

Format: CD
Label & Cat.Number: Blade Records WMDA071
Release Year: 2006
Note: One of the more "weird" BARDO-albums, where many found sounds & samples from old records are set against odd noises & rhythms... lim./numb. 300 copies / full-colour cardboard cover
Price (incl. 19% VAT): €12.00
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"This strange and extremely varied disc opens with a track which whirls in and out of The Caretaker’s “Haunted Ballroom”-style samples with piercing electronics. Moving onwards we encounter dense rhythmic industrial pieces and experimental electronics - all the while chasing the thread of eccentric samples and searing white noise. Limited to just 300 hand-numbered copies in an outsized foldout package. A great, if unusual, piece from the Russian outfit." [Cold Spring Records]


"BARDOSENETICCUBE wurde 1998 von IGOR POTSUKAILO und einem befreundeten Musiker in St. Petersburg gegründet. Inzwischen betreibt IGOR sein Projekt mit der Hilfe von einigen Gastmusikern alleine. Wie viele andere russische Künstler beschäftigt er sich thematisch mit dem Zerfall der Sowjetunion bzw. dessen, was davon übrig geblieben ist. Mit Computern, Synthesizern, 'field recordings' (Aufahmen der Umgebung) und der eigenen Stimme schafft er eine Atmosphäre, die wesentlich düsterer ist als bei SAL SOLARIS, mehr Industrial als Ambient. Eingesetzt werden auch Geräte aus der Psychoakustik, so dass BARDOSENETICCUBE mit einer außergewöhnlichen Bandbreite an Frequenzen arbeitet. Selbst beschreibt IGOR seinen Stil als 'surrealistisch'. Auch BARDOSENETICCUBE ist im Westen vor allem durch einige Samplerbeiträge bekannt, etwa für STEINKLANG RECORDS. Das Projekt ist aber kein rein musikalisches, sondern eher ein Multimedia-Konzept, das an Ausstellungen, Videoinstallationen und 'Performances' auf öffentlichen Plätzen beteiligt ist. Solche Auftritte werden immer von Videoclips begleitet, und das meiste von dem, was dann auf der Bühne passiert, ist improvisiert. Vieles davon wird auf CD festgehalten, was die immense Zahl von 29 Veröffentlichungen seit Gründung des Projekts erklärt, wovon sicher nicht alle es verdienten, hier besprochen zu werden. Russische Plattentester bezeichnen die aktuelle CD als 'die beste Veröffentlichung' von BARDOSENETICCUBE. Ich kenne zwar nur eine kleine Auswahl an CDs, stimme aber zu, dass 'Naegleria Fowlery' sich von den Vorgängern deutlich abhebt.
Das titelgebende Geißeltierchen kann den Menschen befallen und eine eitrige Hirnhautentzündung hervorrufen, die zum Tod führt. Die verschiedenen Stufen, die das Gehirn bis zu diesem Exitus durchläuft, hat IGOR offenbar vertont. Track 1 ist ein Anfall von Wahnsinn, von 'Ich höre Stimmen in meinem Kopf'. Es flirrt und zerrt, Samples hallen, ein Rhythmus wiegt wie ein autistischer Körper vor und zurück, und das Chaos wird nur unterbrochen von kurzen, klaren und emotionalen Einsprengseln eines Gesangs. Wer durchhält, wird mit einem 10minütigen, fast technoiden Hit belohnt, der zwar auch mit zerstörerischem Pfeifen und Sirren aufwartet, aber dennoch fast melodiös nach vorne treibt. Der Gesang aus Track 1 gibt sich als 'Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt' von MARLENE DIETRICH zu erkennen. Zwischen diesen Extremen bewegen sich die restlichen Tracks: teilweise an der Grenze zum körperlichen Schmerz, teilweise melodiös, rhythmisch und - auf eine wahnsinnige Art und Weise - schön. In Track 4 zwitschern die Keyboards zu einem russischen Slowmotion-Gesang, Track 5 ist schnell getaktet und hochfrequent, eine Geräuschwelle nach der anderen rollt. Etwas albern wirkt der zweite DIETRICH-Song in Track 6, 'Ich bin die fesche Lola'. Für ein Hirn kurz vor dem Aus ist das nicht verrückt genug. Highlight ist das Ende, Track 8, ein langsames, perlendes und blubberndes Versinken, ein friedlicher, extrem langsamer Clubjazz - und dann nur noch Rauschen. 'Naegleria Fowlery' kann kaum auf einmal durchgehört werden, ist aber aufgrund der vielen Ideen und der ungewöhnlichen Sounds die Anstrengung wert." [Michael We. / nonpop.de]