Drone Records
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EVAPORI - Rehearsals for Objects

Format: CD
Label & Cat.Number: 1000füssler 011
Release Year: 2009
Note: new work by one of Germany most challenging sound-collageurs (now based in Berlin), lim. 300, special foldout cardboard cover
Price (incl. 19% VAT): €13.00


More Info

"1000füsslers industriell gefertigte Releases erreichen einen neuen Maßstab. Neben Tietchens und der sehr schön angelegten Heizungs-CD ist Evaporis Beitrag zum CD-Labelkatalog ein weiteres ungewohnt klingendes Zeugnis Neuer Musik. Völlig losgelöst vom Digitalkrach oder jedweder PlugIn-Klangmasse erscheinen die hier versammelten Stücke wie alte Schneidetischexzesse eines digital aufgemöbelten Walter Ruttmanns. Die raumklangtechnisch ausgesteuerten Klänge und Geräusche werden mittels ihrer Aufnahmeposition verfremdet und steuern damit gegen den sonst allgegenwärtigen digitalen Verfremdungsprozess. Klanglich angesiedelt zwischen einer ausziselierten Kapotte Muziek Komposition und einer Esseiva Etude passiert im zeitlichen Rahmen dieser CD anfangs eine Menge: feine Schleifklänge wechseln teils in rapiden Wechseln ihre Soundzustände, lösen sich auf und bilden feine Schnittkanten, an deren teils gratfreien Oberflächen allerlei konkretes Material sich ansammelt, ehe es mit einem schnellen Schnitt in andere Ebenen gehoben wird. Der zweite Satz zeigt die stärkste Dekonstruktion mittels Audioschnitt und Collaging, weicht doch der geschickte Einsatz der Stille teilweise radikalen Rückwärtsrichtungen des Quellmaterials, ehe der letzte Akt der CD in teilweise recht droniges Basisbrummen gleitet und etwas schlüpfrig den Weg aus der Komposition weist. Evaporis Ansatz einer völlig raumklangbezogenen Kompositionsweise macht vor allem dann Sinn, wenn die ohnehin sehr liquiden und scharf gestellten (Rest)geräusche in teilweise verzweifelt wirkender Flucht ihre Plätze suchen. Die in endloser Rotation wiederholten Brummschleifen unter den gestreuten Sounds macht es fast schon wieder interessant, mal selber die Lautsprecher um einige Zoll im Raum zu verschieben und den damit verbundenen Akustiksituationen zu lauschen. Ganz schön interaktives Material." [Thorsten Soltau, AEMAG]

"The aim while composing was to create a sound landscape that is exclusively made up of recordings which are not processed by computer effects (so-called plug-ins). The sounds are influenced by the way they are recorded, e.g. by the positions of the microphone and the sound source in a room. The resulting sonic situations are the basis of the the composition. The sounds – most of them of an everyday nature – were transformed using computer editing only, in order to leave the recognizability of the sounds untouched, create tension and to arouse the listener‘s curiosity through different atmospheric cadences.
Recordings were made at Rauchhaus / Berlin, Fundbureau and Christianskirche / Hamburg
Mastering by Guy Saldanha
Artwork by Nicolas Wiese
Thanks to Celia Herrero and Christoph Lohse"
[label info / credits]

www.tausend-fuessler.de

"Das nenn ich doch mal eine Produktinformation: „Die größtenteils aus dem Alltag stammenden Klänge wurden am Computer ausschließlich durch Schnitttechnik verfremdet, um die Erkennbarkeit der Klangquellen offen zu halten, Spannung aufzubauen und durch verschiedene Stimmungsbögen bei dem Hörer Neugier zu wecken.“ Das hat man nicht oft, dass ein Geräuschkunstmacher auch mal an seine (potentiellen) Hörer denkt und dass er das Ziel seiner Bemühungen angibt - Stimmung, Spannung, Neugier. Oliver Peters ist in BA schon bekannt als AIC-Macher und, obwohl in Berlin aktiv, für seine guten Verbindungen zur Hamburger Szene, zur Hörbar, zu Guy Saldanha (Knistern), der hier das Mastering besorgte, zu Uli Rehbergs Walter Ulbricht Schallfolien, wo zuletzt seine LP Fumes (2007) herauskam, zu Gregory Büttner, der ihm auf 1000füssler bereits zum zweiten Mal ein Forum bietet. Was hier die Neugier weckt, sind Übungen, Turn- oder Tanzübungen von Gegenständen in einem menschenleeren Raum. Nur die vermeintliche Abwesenheit von Beobachtern oder Lauschern ermöglicht diese leicht gespenstischen, zumindest ominösen und odradekhaften Verspieltheiten. Es huscht, trappelt, kullert, von ganz feinen Drones umspielt. Vielgliedrig tockt, ratscht, schabt und klickt Holz an Holz, Metall an Metall, Was? an Was? -kreuz und quer durch den Raum, an Wänden und an der Decke. Odradek-Hockey? Odradek-Mikado oder -Kampfsport? Ein ‚interlude‘ zwischen ‚rehearsal I & II‘ lässt keine Atempause, sondern verdichtet sogar die Aktionen, mit fast menschlichen Zischlauten. Das hat nichts ‚Ambientes‘, sondern eine spielerische Dramaturgie, die allerdings ihr Geheimnis - wer sind die Spieler und was proben sie? - nicht Preis gibt, denn wir sehen nichts, wir können nur lauschen und rätseln." [Bad Alchemy]

"Oliver Peters, the man behind the AIC label and the musical project Evapori, likes his sounds to be free of computer plug ins. Take an object, place a microphone and record the object. The placing of the microphone is essential as it alters the sound. Take a whole bunch of objects, record them and then make a CD out of these recordings. The computer is merely a recording device, where, in good musique concrete tradition, cuts can be made, stereo adjustment and balancing the various sounds. That is most commendable, I think, as most computer plug ins do tend to sound too similar. What Peters does here, is not done a lot. Using natural space to create reverb, he carefully touches his objects and makes a very intense sound collage out of it. One that requires full attention. At times I was reminded of the live sound of Kapotte Muziek, but then multi-layered and with more concentration - but then of course the computer here can cut out all the unwanted sounds, which live is more difficult. By adding machine hum towards the end of 'Rehearsal 1', he manages to sound like drone music too. I think this is a great CD, but there is one thing I don't understand: why call this rehearsals? Rehearsal for what? It gives the impression that this is unfinished business, unless Peters wants us to cut further in this material, but somehow I don't think that this the case here. Why not go full on and state that these are 'compositions'? " [FdW / Vital Weekly]